Sanfte Therapie durch Homöopathie

 

Hand aufs Herz, muten nicht viele Naturheilverfahren wie unerklärliche "Wunder" an?
Doch was ist eigentlich ein Wunder? Vor eintausend Jahren wäre den Menschen ein Flugzeug am Himmel wie ein Wunder vorgekommen.

Wir lachen heute darüber. Weil unser Wissen mittlerweile soweit angewachsen ist, dass wir uns diese Technologie mit Leichtigkeit erklären können.

Dabei war Fliegen schon immer möglich. Auch vor eintausend oder vor zehntausend Jahren. Allein - es fehlte das Wissen.

Ähnlich verhält es sich auch mit der Homöopathie.

Die Homöopathie beruht auf einem Naturgesetz.

Dieses Naturgesetz gab es schon immer. Nur, dass man es noch nie entdeckt hatte.

Der Begründer

Christian Friedrich Samuel Hahnemann wurde am 10. April 1755 als Sohn eines Porzellanmalers in Meißen (Sachsen) geboren.
Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Seiner herausragenden Begabung ist es zu verdanken, dass er - gefördert von Sponsoren - die berühmte Fürstenschule Sankt Afra besuchen und Medizin studieren konnte.
Lange Zeit lebte er von Sprachunterricht und Übersetzungen medizinischer Literatur, die er mit reichlich eigenen Anmerkungen versah.
Er sprach fließend Englisch, Latein, Griechisch und Französisch.

Der Stand der damaligen Medizin war noch sehr jungfräulich und früh begriff Hahnemann die Grenzen des vermittelten Wissens. Er entwickelte sich schnell zum leidenschaftlichen Kritiker der etablierten Medizin.
Auch publizierte er fleißig die unterschiedlichsten Schriften.

Aus Enttäuschung über die oft schädigende Wirkung der medizinischen Verfahren gab er seinen Beruf zunächst auf. Er hatte Bedenken, den Menschen mehr Schaden als Nutzen zuzufügen.

Stellen Sie sich das einmal heute vor: Ein Arzt würde seinen Beruf aufgeben, aus Angst, dass er mit seiner Arbeit mehr Schaden, als Nutzen bietet. Gibt es das noch?
Ja, das gibt es. Immer wieder gibt es Ärzte, die während oder nach ihrem Studium das eingetrichterte Schulwissen hinter sich lassen und sich für die Naturheilkunde, in Form der Homöopathie, Akupunktur oder anderer Methoden entscheiden.

Umgekehrt ist mir bisher übrigens noch kein Fall bekannt geworden. Heißt das, dass die Schulmedizin schlecht ist?

Nein, das heißt es nicht. Die Schulmedizin übt wichtige Funktionen aus. Zum Beispiel eignet sie sich hervorragend für die Notfalltherapie, Unfallchirugie und Reparaturchirugie.
Wo sie allerdings völlig versagt, ist die Therapie der chronischen Erkrankungen.
Außerdem ist sie wichtig für Menschen, denen das Vertrauen in die köpereigenen Selbstheilungskräfte fehlt.

Doch zurück klassischen Homöopathie.

So wirkt Homöopathie

1790 machte Samuel Hahnemann eine kritische Anmerkung zu einem Versuch mit Chinarinde, die damals zur Behandlung der Malaria eingesetzt wurde.

Um seine Betrachtungen zu untermauern, unternahm er einen Selbstversuch. Er nahm die Chinarinde selbst ein. Dabei machte er die Entdeckung, dass er anscheinend alle typischen Symptome der Malaria entwickelte. Ohne die "typischen Fieberschauder".

Offensichtlich war also das Medikament, welches die Krankheit eigentlich heilte, in der Lage, ganz ähnliche Symptome wie die Krankheit zu erzeugen.

Viele weitere Versuche folgten. Und schließlich stellte Hahnemann das auch noch heute unveränderte Heilgesetz - welches nicht nur für die Klassische Homöopathie gilt - auf.

Es heißt:               Similia similius curentur

zu gut deutsch:     Ähnliches wird mit ähnlichem geheilt

In seinem später erschienenen Standardwerk: "Organon der Heilkunst", welches auch noch heute uneingeschränkt Gültigkeit hat, formulierte er folgende Aussage:

"Wähle, um sanft, schnell, gewiß und dauerhaft zu heilen, in jedem Krankheitsfalle eine Arznei, welche ein ähnliches Leiden (homoion pathos) für sich erregen kann, als sie heilen soll!" (Hahnemann).

Ist in homöopathischen Mitteln noch was drin?

Ursprünglich verwendete Hahnemann unverdünnte Substanzen aller Art, was teilweise zu sehr heftigen Reaktionen führte. Also kam er auf die naheliegende Idee, seine Mittel zu verdünnen. Dabei wandte er ein intuitiv entwickeltes Verfahren an, welches er "Potenzieren" nannte.

Im Laufe der folgenden Jahrzehnte wurde diese besondere Form der "Verdünnung" immer weiter entwickelt. Und genau diese "Potenzierung" lässt Skeptiker immer wieder zweifeln.

Ab einem bestimmten Potenzierungsgrad ist tatsächlich kein Wirkstoff mehr in den Arnzeien nachweisbar. Heißt das, dass sie nicht wirken können?

Natürlich nicht. Es geht in der Homöopathie nicht um den Stoff, sondern um die so genannte Information, die dieser Stoff trägt.

So werden  in der Homöopathie viele Substanzen benutzt, die aufgrund ihrer Information eine gänzlich andere Wirkung haben, als man aufgrund des Stoffes erwartet.

Zum Beispiel ist Natrium chloratum (=Kochsalz) ein sehr häufig verwendetes Mittel in der homöopathischen Therapie. Kennt man von Kochsalz gemeinhin nur die Blutdruck steigernde Wirkung, so ist es in seiner potenzierten Form (=Natrium chloratum) eines der ganz großen Mittel und findet zum Beispiel häufig bei langanhaltendem Kummer Verwendung.

Wie kann man sich das vorstellen? Es ist nichts drin und soll doch wirken? Ganz einfach. Stellen Sie sich doch einmal eine Musik CD vor. Was wollen Sie erreichen, wenn Sie eine CD in Ihr Laufwerk legen?
Richtig, sie wollen sich an der Musik erfreuen. Sie wissen, dass die Musik eine bestimmte Wirkung auf Sie haben wird. Vielleicht fühlen Sie sich dadurch beschwingt. Vielleicht fühlen Sie Motivation oder Sehnsucht. Aber es gibt auch Musik, die Sie traurig machen wird.
Und was ist Musik? Wieder richtig, nichts anderes als reine Information. Sie sind schon ein richtig guter Homöopath.

Nehmen Sie nun die CD als feste Substanz weg, so bleibt immer noch die Information übrig. Allerdings brauchen wir die feste Substanz, damit die Information gespeichert werden kann.

Mit homöopathischen Mitteln ist es genau dasselbe. Genutzt wird nur die Information, die vielfältige Wirkungen im Organismus und in der Psyce hat. Und der Alkohol bzw. die Milchzuckerkügelchen dienen nur als Informationsträger.


Information soll ausreichen, um mich gesund zu machen?

Sie kennen soviele Beispiele, wo es sich allein um Information handelt. Denken Sie allein an die vielfältigen Wirkungen der Musik, wie oben beschrieben.

Aber es gibt auch noch andere Beispiele. Vielleicht sind Sie gerade frisch verliebt. Sie erhalten ständig die Information, dass sie ein toller und liebenswerter Mensch sind.
Was macht das mit Ihnen? Richtig! Sie können in der größte Grippeepidemie verweilen, keine Virus wird Ihnen was anhaben können.
Leider geht es auch umgekehrt. Wissen Sie, woran die meisten Krebs Erkrankten sterben? Nicht am Tumor. Sie sterben an der Diagnose. An der Information! Diese Information wird bei vielen Menschen immer noch mit einem Todesurteil verbunden - leider.


So gesagt stimmen Sie mir zu, dass Information alles ist.

Wie kann ich mich denn nun selbst behandeln?


Sicher ist das eine Frage, die vielen Lesern auf den Fingern brennt. Ich möchte Ihnen eine Gegenfrage stellen.
Heute können Sie sich in jedem Supermarkt eine Flugsoftware für die unterschiedlichsten Flugzeuge kaufen. Sie haben sich also eine solche Software gekauft und sind damit ein paarmal am Computer geflogen. Sie haben Starts und Landungen vollbracht.

Befähigt Sie das dazu, in einen echten Jumbo Jet einzusteigen und loszufliegen?
Natürlich nicht. Ein Jumbo ist die Realität. Da gibt es kein Netz und keinen doppelten Boden. Wenn Sie einmal die throttles (=Gashebel) nach vorne geschoben haben, können Sie auch nichts mehr resetten.

Leider glauben immer wieder Menschen, dass man das mit Homöopathie machen kann. Versuchskaninchen dafür sind leider oft die eigenen Kinder. Ich frage mich schon, ob das nicht ein wenig unverantwortlich ist.


Es hat sich herumgesprochen, dass Homöopathie - angeblich - keine Nebenwirkungen hat. Stimmt das?

Die korrekte Antwort lautet: Ja und Nein.


Bei richtiger Anwendung hat Homöopathie tatsächlich keine Nebenwirkungen. Bei falscher Anwendung jedoch können massive Nebenwirkungen auftreten.

Eine Ausbildung in klassischer Homöopathie dauert ca. drei Jahre. Hinzu kommen noch einmal 3 Jahre Ausbildung zum Heilpraktiker. Außerdem wird jeder Homöopath bestätigen, dass die Ausbildung in der Homöopathie ein Leben lang währt.

Vielleicht kennen auch Sie Menschen, die all` dies dadurch wett zu machen glauben, indem sie sich ein Buch für 9.80 Euro kaufen und dann kräftig anfangen - sehr oft an den eigenen Kindern - herum zu doktern. Das Ergebnis ist dann oft, dann Belladonna gegen Entzündungen aller Art hilft und Arnica gegen den Rest, nicht zu vergessen: Pulsatilla gegen Ohrenschmerzen.

Was machen nur all` die Praktiker in ihrer langen Ausbildungszeit? Warum hat Hahnemann, nachdem er seine ersten positiven Erfahrungen mit der Homöopathie gesammelt hatte, erneut jahrelang zurück gezogen, um weiter zu studieren?


Ja - bei nicht sachgemäßer Anwendung können Sie mit Homöopathie einiges kaputt machen.

So behandelten wir einmal ein Baby. Die Mutter kam regelmäßig zu uns und erzählte uns, das Kind sei aggressiv, hyperaktiv und sie wisse kaum noch mit ihm um zu gehen.

So oft wir auch nach dem richtigen Mittel forschte, kamen wir immer wieder auf: Chamomilla. Die "harmlose" Kamille. Eine Verabreichung erbrachte jedoch keinen Erfolg. Die Symptome nahmen zu, die Mutter fand keinen Schlaf mehr und war völlig verzweifelt. Verschiedene andere Gaben hatten ebenfalls keinen Erfolg.
Auch unsere Frage, ob das Kind häufig Kamillentee bekommt wurde verneint. Schließlich erzählte die Mutter uns, dass sie ihrem Kind regelmäßig Chamomilla gegen Zahnungsbeschwerden gibt.

Das Kind machte schon seit Monaten eine Arzneiprüfung durch, die durch die Arzneigabe der Mutter entstanden war. Ein sofortiges Absetzen jeglicher Medikamente brachte durchschlagenden Erfolg. Das Kind war glücklich und zufrieden.

Leider verläuft es nicht immer so glimpflich. So ist allen Homöopathen die Geschichte eines großen Lehrers (Hering) bekannt, der seiner Frau solange ein homöopathisches Mittel (Lachesis) verabreichte, bis diese nicht nur Symptome entwickelte, sondern sich diese auch nicht mehr erfolgreich therapieren ließen.


Oft werden "Erfolgstipps" weiter gereicht. "Nimm einmal das Mittel bei Mittelohrentzündung. Das hat bei meinem Kind auch geholfen".

Wenn es dann tatsächlich anschlägt wird schnell ein kleiner Vorrat zuhause angelegt. Für den nächsten Notfall. Von nun an hat man für alles etwas da. Und wenn gar nichts mehr hilft, gibt es ja immer noch das gute alte Arnica - das ist doch gegen alles gut.....???

Aber wenn eine Mittelohrentzündung wiederholt auftritt, so ist es wichtig, sich die Frage zu stellen, wieso das der Fall ist. Gibt man das gleiche Mittel wiederholt, wird es bald nicht mehr helfen. Oder der Schwachpunkt verschiebt sich.

Durch wiederholte Arzneigaben kann sich das Krankheitsbild völlig verändern und der Therapeut kann kein klares Bild mehr erkennen, was die Behandlung natürlich enorm kompliziert.

Interessantes ergibt sich auch immer wieder bei der Frage nach der Potenz. Der Profi verabreicht Einmalgaben, deren Wirkung er dann oft wochenlang beobachtet. So mancher Laie verabreicht die gleiche Gabe täglich gleich mehrmals und wundert sich, dass er in seinem Heilungsprozess nicht vorankommt.


Also, wenn Sie unbedingt Jumbo fliegen wollen, besuchen Sie bitte zuerst ein Training und nehmen sich einen zur Seite der etwas davon versteht!

Druckversion | Sitemap
© Olaf Souliotis