Ganzheitlich/Integrativ

 

Wir verweisen zunächst auf einen Aufsatz von Dr. H.P. Zimmermann:

Hat die Schulmedizin zu geringe Heilungsquoten aufzuweisen? in welchem er für alle Menschen in Heilberufen einen "integrativen" Ansatz gefordert hat.

Integrative Medizin heißt: Es wird alles getan, was dem Patienten hilft, egal, ob die Resultate wissenschaftlich erwiesen sind oder nicht. Denn Hand aufs Herz: Wenn Sie von einer tödlichen Krankheit geheilt werden, ist es Ihnen doch so egal wie nur etwas, ob das aufgrund eines Placebos oder aufgrund eines "echten" Medikaments geschehen ist, das100 Doppel-Blindstudien hinter sich hat. Und wenn Sie zusätzlich zu einer Chemotherapie noch Ayurveda, Bio-Energetik und Hydro-Colon-Therapie angewandt haben und gesund geworden sind, dann kann es zwar durchaus sein, dass Sie eines davon nicht gebraucht hätten. Aber ist es Ihnen dann wirklich wichtig zu wissen, welches? Oder sind sie nicht schlicht und einfach froh, dass die Integration, das Zusammenspiel all dieser Therapieformen Ihnen geholfen hat?

Ein alter Grundsatz, den mittlerweile auch die meisten eingefleischten Schulmediziner unterschreiben, lautet: Bei akuten Fällen die Schulmedizin, bei chronischen Problemen die Naturheilkunde. Wir finden diesen Grundsatz nicht besonders gut, weil er einmal mehr trennt und außerdem den Therapeuten davon entbindet, ganzheitlich zu denken.

 Unsere Vision sieht ungefähr so aus:

Ein Mensch, der unter chronischen Beschwerden leidet, geht zuerst zu einem hervorragenden Diagnostiker. Ein hervorragender Diagnostiker ist in unseren Augen nicht jemand, der sämtliche Krankheitsbilder auswendig kennt und nicht Ruhe gibt, bis er den Patienten in eine ganz bestimmte "Krankheits-Schublade" gesteckt hat. Ein Spitzen-Diagnostiker zeichnet sich dadurch aus, dass er über die "Ursachen hinter den Ursachen" Bescheid weiß und das Unterbewusstsein des Patienten bei der Diagnose mit einbezieht. Nach dem heutigen Stand der Dinge müsste dieser Mensch also zusätzlich zu seinem Anatomie- und Pathologie-Wissen die Hypnose beherrschen.

Eine Kostprobe davon, was der Diagnostiker so alles abfragen könnte, finden Sie auf der Checkliste für ideomotorische Abfrage (noch nicht Online).

Der Diagnostiker ist dann gleichzeitig der "Koordinator" des Heilungs-Prozesses. Er leitet den Patienten zu verschiedenen Therapeuten und kontrolliert den Heilungsverlauf. Der Patient wird erst dann aus der Behandlung entlassen, wenn sämtliche Symptome beseitigt sind und die ideomotorische oder kinesiologische Abfrage keine weiteren Probleme aufzeigen. Außerdem sollte der Patient wissen, ob er etwas in seiner Lebensführung verändern sollte, damit diese Störung nicht wieder auftritt.

Das Wichtigste am ganzheitlichen Ansatz ist die Weltsicht des Therapeuten. Zur Illustration ein Vergleich zwischen holistischem und nicht-holistischem Denken:

Der Nicht-Holistiker sucht hinter einer Krankheit keine tieferen Ursachen. In seinen Augen ist die Natur wieder mal ausgerastet, und es gilt, sie mit Chemikalien, Bestrahlungs-Therapie oder chirurgischen Eingriffen zu korrigieren. In einer Welt, in der der Zufall regiert. gibt es kein Prinzip von Ursache und Wirkung. Es kann jeden jederzeit treffen.

Der Holistiker dagegen erkennt die Natur als vollkommen an. Für ihn gibt es keine Zufälle. Die Seele des Menschen ist unsterblich. Die Krankheit ist ein wichtiges Signal, um die Seele auf Kurskorrekturen oder nicht verheilte emotionale Wunden aufmerksam zu machen. Natürlich stehen auch beim holistischen Therapeuten die lebensrettenden Sofortmaßnahmen an erster Stelle. Dann aber beginnt seine eigentliche Arbeit: 1. Die tieferen Ursachen ergründen. 2. Dafür sorgen, dass der Patient daraus lernt und ähnliche Situationen in der Zukunft vermeiden kann.

 Hier ist die Schulmedizin unschlagbar!

Die Schulmedizin kann wesentlich mehr als nur akute Fälle behandeln. Mit Hochachtung betrachten wir beispielsweise das Können von Wiederherstellungs-Chirurgen, die einem Menschen mit Verbrennungen dritten Grades wieder ein Gesicht hinzaubern, mit dem es sich weiterleben lässt. Genauso viel Respekt verdienen die Ärzte in Notfall-Aufnahmen, die nach Unfällen oftmals nur wenige Sekunden Zeit haben, um eine Diagnose zu stellenund einen lebensrettenden Entscheid zu fällen.

Nehmen Sie einen weiteren Fall: Sie brechen sich beim Skifahren ein Bein. Möchten Sie dann mit einem Psychoanalytiker darüber sprechen, wie das passieren konnte und wie sehr Sie sich seelisch verletzt fühlen, oder möchten Sie erst einmal, dass der Schulmediziner dafür sorgt, dass der Knochen wieder richtig zusammenwächst?

Und vergessen sollten wir auch nicht die Pharma-Industrie. Ihr ist es beispielsweise zu verdanken, dass eine Lungen-Entzündung oder eine Blutvergiftung heute nicht mehr den Tod bedeuten. So sehr es in den letzten Jahren schick geworden ist, die "Pharma-Lobby" zu bekämpfen (immer dran denken: was man bekämpft, wird größer!), so sehr wird wahrscheinlich jeder von uns das Antibiotikum dem Akupunkteur vorziehen, wenn wir mit einer akuten Pneumonie daniederliegen.

Das waren nur drei Beispiele. Ihnen fallen bestimmt noch Hunderte weiterer Beispiele ein, wo Sie froh waren, dass es die Schulmedizin gibt.

 Hier sollte mit ganzheitlichen Ansätzen gearbeitet werden

All diese Errungenschaften sollten uns jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass unsere Schulmedizin in den meisten Fällen eine "Feuerwehr-Medizin ist. Das heißt, die Menschen kommen zum Schulmediziner, wenn es bereits brennt. So liegt es auf der Hand, dass unser ganzes schulmedizinisches System darauf ausgerichtet ist, die einzelnen Brand-Herde und Brand-Arten zu katalogisieren (das nennen sie dann Pathologie) und zu lernen, wie man sie am wirksamsten bekämpft.

 WARUM das Feuer ausgebrochen ist, WER daran beteiligt war und wie man solche Brände in Zukunft VERHINDERN kann, hat den Schulmediziner wenig zu interessieren.

Dennoch treffen wir immer mehr Ärzte an, die für sich einen ganzheitlichen Ansatz wählen. Das Interessante daran: Ihre Praxen sind gerammelt voll und sie können sich kaum wehren vor Patienten. Der Konsument scheint sich heutzutage nicht mehr mit dem alten Ärzte-Ritual "Nehmen-Sie-das-und-kommen-Sie-in-14-Tagen-wieder" abspeisen zu lassen. Mehr und mehr Patienten fordern eine eingehende und gründliche Diagnose und spüren intuitiv, wenn der Arzt sich dafür zu wenig Zeit nimmt. Das größte Problem dabei: Unsere Krankenkassen bezahlen dem Arzt keine ausführlichen Diagnosen! Doch davon später...

 Ein Blick auf zwei amerikanische Studien mag den Trend verdeutlichen:

1993 berichtete das "New England Journal of Medicine", dass einer von drei Amerikanern im letzten Jahr eine Alternativ-Therapie in Anspruch genommen hatte. Gesamtkosten 13,7 Milliarden Dollar! 1998 war dieser Betrag gemäß dem "Journal of the American Medical Association" bereits auf 21 Milliarden angestiegen. Und den größten Teil davon hatten die Amerikaner aus eigener Tasche bezahlt!

Schön wär's, wenn wir es den alten Chinesen gleichtun könnten. Sie sollen ihre Ärzte bezahlt haben, solange jeder in der Familie gesund blieb. Aber, wie ein Freund einmal sagte: "Hat es ihnen was gebracht? Wo sind denn die alten Chinesen heute?" ;-)

 Plädoyer für ein liberales Gesundheitswesen

Die in der Schweiz haben es gut. Deren Gesundheitswesen kann man glauben wir als sehr liberal bezeichnen. Naturheilkundige, die mit guten Absichten und im Rahmen ihrer Kompetenzen arbeiten, werden toleriert und in vielen Fällen auch von Schulmedizinern empfohlen.

In Deutschland gibt es die Heilpraktiker-Prüfung, die in erster Linie sicherstellen soll, dass der Naturheilkundler "keine Gefahr für die Volksgesundheit" darstellt. Hat ein Mensch diese Prüfung bestanden, darf er fast alles, was der Arzt auch darf, außer beispielsweise Krebs therapieren und Genitalien untersuchen.

In Österreich ist man erstaunlicherweise am stursten. Erstaunlicherweise deshalb, weil wir nur wenige sture Österreicher kennen. Die sitzen offenbar alle in Wien und ruhen sich auf ihren Titeln aus ;-)

Spaß beiseite: In Österreich gibt es eine starke Ärzte-Lobby, die der Meinung ist, man könne nicht einem Menschen nach einer Schnellbleiche die gleichen Kompetenzen erteilen wie jemandem, der 16 Semester studiert hat.

Das trifft auf hochkomplexe Gebiete wie zum Beispiel die Gehirnchirurgie durchaus zu. Aber wir haben noch nie einen Naturheilkundler getroffen, der sich anmaßen wollte, nach einer Schnellbleiche gehirnchirurgisch tätig zu werden ;-)

Unsere Meinung ist die: Für die Chirurgie und viele andere medizinische Spezialgebiete sind 16 Semester Studium mehr als angebracht, aber nicht zum Kurieren eines hohen Blutdrucks oder einer Colitis. In vielen solchen Fällen scheint das schulmedizinische Wissen sogar ein Hindernis zu sein.

Wir wollen hier nur zwei Fälle schildern:

Ein Mensch mit hohem Blutdruck bekommt vom Arzt die Diagnose "essentielle Hypertonie" verpasst und wird für die nächsten zehn Jahre zum Einnehmen von Blutdruck-Medikamenten verknurrt. Zum Glück waren es nicht wir, sondern ein Arzt, der einmal gesagt hat: "'Essentiell' und 'idiopathisch' sind zwei Begriffe, die wir Mediziner erfunden haben, um nicht sagen zu müssen 'wir haben keinen blassen Dunst, wo die Krankheit herkommt'." Fazit: Wenn ich keinen blassen Dunst habe, woher die Krankheit kommt, dann kann ich auch nicht heilen, sondern muss mich auf die Linderung von Symptomen beschränken... und dabei unerwünschte Nebenwirkungen in Kauf nehmen!

Wir haben mit diesem Klienten (mit dem Einverständnis eines holistisch denkenden Arztes) mit Hypnose gearbeitet, und der Blutdruck normalisierte sich nach drei Monaten.

Eine Frau mit Colitis verschlang seit Jahren Unmengen von Cortison. Ein Arzt hatte ihr die fantastische Suggestion eingepflanzt "Sie müssen mit Ihrer Colitis leben." Gottseidank ignorierte sie diese stumpfsinnige Aussage und konsultierte einen ganzheitlich denkenden Internisten. In der ideomotorischen Abfrage wurde eine strukturelle Komponente deutlich. Der Therapeut führte eine Balancing Session nach Touch for Health durch und verwies sie an einen Wirbelsäulen-Therapeuten. Nach drei Monaten setzte der Internist das Cortison ab, und die Frau ist seither beschwerdefrei.

Wir möchten nochmals betonen: Wir plädieren hier nicht gegen die Schulmedizin, sondern lediglich gegen sture und nicht-ganzheitlich denkende Therapeuten. Wir haben in den letzten Jahren hervorragende Schulmediziner kennen gelernt, mit denen wir täglich zusammenarbeiten und vor deren Wissen und Können wir uns tief verneigen.

 Warum unser Krankenkassen-System nicht funktionieren kann

Bevor wir zum Schluss kommen, möchten wir noch etwas sagen zu unserem Krankenkassen-System. Es kann nicht funktionieren! Und wissen Sie warum? Weil jeder, der an diesem System teilnimmt, von ihm profitieren will! Diese Rechnung kann niemals aufgehen. Ein System, in dem jeder möglichst viel nehmen und möglichst wenig geben will, bricht früher oder später zusammen.

Wir bezahlen jeden Monat über 600 Euro für Privat-Krankenversicherung. Das sind im Jahr über 7200 Euro. Bezahlt hat die Kasse in den letzten Jahren vielleicht Arztrechnungen im Gesamtbetrag von 200 Euro. Soll ich deshalb meine Police auf das Minimum reduzieren? Nein, natürlich nicht! Eine Versicherung ist dazu da, dass man sie nie braucht! Und sie funktioniert nur dann, wenn viele sie nicht in Anspruch nehmen. Oder was glauben Sie, woher das viele Geld herkommt für all die armen Menschen, die alle paar Monate im Krankenhaus liegen?

Seit wir uns das bewusst gemacht habe, zahlen wir die meisten Arztrechnungen selbst und betrachten die Krankenkassen-Prämie als eine wohltätige Spende. Sagen Sie also bitte nicht, unser Gesundheitswesen sei wegen den Kassen dermaßen kaputt; das liegt einzig und allein an uns Konsumenten!

Und wenn wir das einmal alle begriffen haben, dann haben die Kassen auch wieder genügend Geld, um dem Arzt eine ausführliche Diagnose zu bezahlen. Wie soll er sauber diagnostizieren können, wenn die Kasse ihm pro Patient höchstens zehn Minuten zubilligt!

Abschließend hilft vielleicht dieser Satz, den Verhältnis-Blödsinn deutlicher zu machen: Wir geben sehr viel Geld aus, um uns selbst krank zu machen. Nur das Gesundwerden sollte möglichst nichts kosten!"

 Zum Schluss noch zwei Stimmen von namhaften Ärzten

 

Dr. Michael Klauck aus Berlin sagt:

"Die Lebenserwartung der Menschen hat sich glücklicherweise verändert. Immer mehr Menschen erreichen ein hohes Alter. Die Schulmedizin ist an ihren hippokratischen Eid gebunden und tut alles - ich betone: alles(!) um auch nicht mehr erhaltenswertes Leben intensivmedizinisch mit ungeheurem Kostenaufwand zu erhalten.

Natürlich bedarf es - und das muss ausdrücklich betont werden - einer exakten Definition und einer Entscheidung eines Gremiums für den Fall, dass der Patient nicht bereits im Vollbesitz seiner geistigen Fähigkeiten durch ein Patiententestament festgelegt hat, wann bei infamstem Verlauf die Apparatemedizin einzustellen ist.

Es sollte gestattet sein, zu sterben, denn der Tod gehört zum Leben. Ich plädiere also dafür, dass alles - aber auch alles - getan wird, um das Leben zu verlängern. Es sollte aber nichts getan werden, um das Sterben zu verlängern - und das mit einem ungeheuren Aufwand und letztendlich zum Schaden des Patienten und seiner Angehörigen."

Dr. Marcel G. Brander, Chefarzt der Aeskulap-Klinik in Brunnen:

"Während die Schulmedizin in ihrem Denken noch heute der linearen Kausalanalytik und dem materialistischen Weltbild folgt, hat die Mutter aller Naturwissenschaften, die Physik, auf welche sich die Schulmedizin gerne beruft, diesen scheinbar sicheren Boden schon längst verlassen. Die Quantenphysik zeichnet ein neues Weltbild unendlicher Wechselwirkungen, gegenseitiger Abhängigkeiten und das Schwinden von Raum und Zeit. (...)

Diese Erkenntnisse verdeutlichen, wie begrenzt das kausalanalytische und lineare Denken sind, und wie rasch dieses bei der Lösung ganzheitlicher Fragen überfordert sein muss und versagen wird. (...) In großen Zusammenhängen führt (der schulmedizinische Denkansatz) oft zu Fehlschlüssen der Erkenntnis. Fehlschlüsse werden wiederum kausalanalytisch angegangen und die daraus gezogenen Schlüsse führen zu immer gravierenderen Fehlinterpretationen, welche eine echte Problemlösung geradezu verhindern müssen."

Ach ja, noch etwas: Hüten Sie sich vor jedem Menschen, der nur eine Therapieform und diese als die 400prozentige Lösung anpreist. Folgen Sie Ihrer Intuition und Sie werden mit Sicherheit die Methode finden, die Ihnen am besten helfen kann.

Wir wünsche Ihnen viel Erfolg und vollkommene Gesundheit!


           Ihre Ute und Olaf Souliotis

 

 

Druckversion | Sitemap
© Olaf Souliotis